Die Kompressionstherapie wird bei verschiedenen Krankheitsbildern eingesetzt.
Durch Entwicklung und Gewährleistung eines permanenten Druckes werden die venösen Blutgefäße an Armen und Beinen verengt. Dadurch steigert sich die Fließgeschwindigkeit des Blutes. Der Rückfluss zum Herzen erhöht sich, Ödeme werden reduziert und Schmerzen mindern sich. Weitere erwünschte Effekte sind die Beschleunigung der Abheilung von Wunden, das Vorbeugen gegenüber Rezidiven sowie Thrombosen und somit schließlich die Erhöhung der Lebensqualität des Patienten. Dieser Druck kann durch Kompressionsstrümpfe erzeugt werden.
Es gibt zwei Arten von Kompressionsstrümpfen, die sich durch die Strickart unterscheiden. Flachgestrickte Kompressionsstrümpfe mit Naht sowie ein- und doppelflächig rundgestrickte nahtlose Strümpfe.
Kompressionsklassen
Bei Kompressionsstrümpfen definiert der durch sie gewährleistete Druck die so genannte Kompressionsklasse: Solche Strümpfe gibt es sowohl als Konfektionsware als auch nach Maß angefertigt.
Kompressionsklasse I – Der geringste Anlagedruck von 18 bis 21 mmHg dient zur Prophylaxe von Thrombosen, zur Beseitigung von Schweregefühl oder Müdigkeit in den Beinen und kommt zum Einsatz bei minderer Varikosis mit geringem Ödemrisiko oder beginnender Schwangerschaftsvarikosis.
Kompressionsklasse II – Die mittlere Kompression entwickelt einen Druck zwischen 23 und 32 mmHg, bei ausgeprägter Schwangerschaftsvarikosis, nach Varizenstripping, bei Anschwellung der Beine nach Abheilung kleinerer Ulcerationen und als Rezidivprophylaxe abgeheilter Ulcera.
Kompressionsklasse III – Die kräftige Kompression verursacht einen Druck von 34 bis 46 mmHg, bei Thrombose, Folgezuständen der postthrombotischen venösen Insuffizienz, ausgeprägtem Ödemrisiko und Dermatoliposklerose sowie einem floriden Ulcus cruris venosum.
Kompressionsklasse IV – Die sehr kräftige Kompression beschreibt einen Druck über 49 mmHg bei Lymphödemen oder Elephantiasis.